Radioaktive Abfälle aus Tiefer Geothermie

Bei der Benutzung der Tiefen Geothermie entstehen grössere Mengen an radioaktiv belasteten Abfällen
Während sich das Cäsium 137 aus der Tschernobyl-Katastrophe inzwischen zu einem Drittel abgebaut hat, wird uns jedes einzelne Radium 226-Nuklid praktisch für ewig erhalten bleiben.

Beim Bergbau, Tiefenbohrungen, bei Erschütterungen der Erde wird Radon an die Oberfläche befördert. Radon entsteht als Zerfallsprodukt aus Radium.
In ihrem Handbuch fordert die WHO schnell die individuellen Risiken der Personen, die in hoch belasteten Gebieten leben, zu reduzieren. Radon ist nach Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland. Bisher gibt es keine Regelungen zum Schutz der Bevölkerung vor Radon.

Radium

Das RA 226 (Halbwertzeit 1.600 Jahre) gelangt mit dem Tiefenwasser an die Oberfläche.

Die Konzentrationen RA 226 im Thermalwasser Bernried kennen wir nicht.
Die Konzentrationen RA 226 in Peissenberg (ca. 15 km vom Starnberger See entfernt) der Bergehalden des Pechkohle-Abbaus kennen wir aber.
Siehe: Peissenberg – Pech & Kohle

Altlasten aus der Pechkohlegewinnung in Peissenberg:
Bergehalden mit einem Aktivitätsinventar > 200 Bq/kg pro Radionuklid (bis 332 Bq/Kg aus der Uran-Reihe) wurden in Oberbayern / Peissenberg identifiziert.
In Deutschland werden in Böden zwischen 11 und 330 Bq/kg Uran 238 und
zwischen 5 und 200 Bq/kg Radium 226 gemessen.

Modellbilanz am Forschungs-Projekt Neustadt Glewe
Geförderte Wassermenge pro Jahr (bei 100 m3/h) V = 0,876E+6 m3
Die Modellbilanz für das kleine Forschungs-GKW Neustadt-Glewe führt bei der geförderten Wassermenge pro Jahr (bei 100 m3/h) V = 0,876E+6 m3 zu einer Menge von ca. 50 bis 70 t Scale, die jährlich in Anlagenteilen neu gebildet werden.
Bei einer Scaledichte von ca. 3 kg/l entspricht das einem Volumen von ca. 20 m3. Dieses Volumen ergibt für zwei ca. 2.500 m tiefen Bohrungen (Förderbrunnen, Schluckbrunnen) bei einem Rohrdurchmesser von 0,5 m eine mittlere Ablagerungsrate von 2,5 mm/a.
Bundesamt für Umwelt
www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/schriftenreihe_rs697_01.pdf

Bei den Ablagerungen an allen Anlageteilen und Wärmetauschern summieren sich die Radionuklide mit der Zeit zu radioaktiven Krusten. Das heisst, dass mit der Zeit kleine Umweltbomben entstehen, die eine Halbwertzeit von 1.600 Jahren haben. Für Arbeiten an den Anlageteilen und Wärmetauschern müssen Strahlenschutzanzüge getragen werden.

Radionuklide / Geologische und hydrochemische Zusammenhänge / Tiefe Geothermie
anhand von Auszügen aus der Altlasten Fachforschung der Bundesregierung:
alternative-energiequellen.info/alternative_db/wordpress/?page_id=1220

Die Altlasten wachsen sich zu einem Problem aus, über das die Öffentlichkeit um Unklaren gelassen wird.

Ähnliche Schrotte aus der Gas,- Öl-Industrie (auch hier kommt Tiefenwasser mit hoch) wurden nicht fachgerecht entsorgt, sondern weiterverarbeitet.
Der Skandal um die Altlasten wurde vom WDR aufgedeckt!
Das wahre Ausmass dieses Skandals ist noch nicht bekannt.

Die bekannten Vorkommen an Radionukliden aus der Tiefen-Geothermie sind höher, als aus Kohle, Gas und Öl, da natürlich mehr Tiefenwasser gefördert wird.

Und hier hatte die Kirche einmal Recht: In der Tiefe steckt der Teufel!
Anders als früher angenommen, befindet sich im Erdinnern kein natürlicher, leistungsstarker Kernreaktor.
(Gran Sasso, Italien, Borexino-Detektor MaxPlanck-Institut für Strahlenforschung)
Wesentliche Quelle für die Erdwärme sind radioaktive Zerfallsprozesse aus Uran + Thorium. Keine radioaktiven Zerfallsprozesse – keine Erdwärme
Uran, Thorium > zerfällt u.a. zu RA226 zerfällt zu > Radon

R.F-Jech. 1. Juni 2010