Kaufbeuren (Mauerstetten) – Presse-Info

(Presse-)Information

„Fracking-Methoden“ im Mittelpunkt der wissenschaftlichen und öffentlichen, medialen Kritik

Kaufbeuren/Mauerstetten – Im Zuge der jetzt einsetzenden öffentlichen Debatte um die „Fracking“-Geothermie in Mauerstetten bei Kaufbeuren ergibt sich auch unter Hinweis auf die öffentliche Veranstaltung des Agenda21 Arbeitskreis Klimaschutz Kaufbeuren am 29. 11. 2012 folgender interessanter Sachverhalt, der jetzt überprüft werden muss:

  • Im Rahmen des erfolglosen (klassischen) hydrothermalen Geothermie-Verfahrens um 2008 wurde nach Auskunft einiger am 29. 11. 2012 anwesender Mauerstettener Gemeinderäte –  von Seiten des Bürgermeisters unwidersprochen – übereinstimmend mitgeteilt, dass im Rahmen dieses erfolglosen Alt-Projektes bereits „Fracking“-Verfahren angewandt worden sein sollen. Diese Mitteilung ist umso erstaunlicher, als deren Inhalt die öffentliche/veröffentlichte Ebene zuvor nicht erreichen konnte. Ob diese Information letztlich zutrifft und den zuständigen Aufsichtsstellen u. dgl. bereits bekannt ist, kann zur Stunde noch nicht beurteilt werden.

Die bekannten „Fracking“-Verfahren sind:

HDR-Verfahren                       = Hot-Dry-Rock-Verfahren

HFR-Verfahren                        = Hot Fractured Rock

EGS-Verfahren                        = Enhanced Geothermal System

Vor einiger Zeit berichtete die AZ, dass für den Standort Mauerstetten bei Kaufbeuren künftig das EGS-System angedacht sein soll.
Im
 Prinzip sind alle o. g. 3 Verfahren von einer ähnlichen Wirkungsweise geprägt.

Im Rahmen des neuen („künstlichen“) petrothermalen „Fracking“-Geothermie-Verfahrens (vgl. Bochumer Geothermie-Kongress 2011, Forschungsjahrbuch 2011)

  • Aus alledem ergeben sich folgende Fragestellungen an das BMU und die beteiligten Stellen:

    a)
       Aus welchem Grunde fördert das BMU… (Mauerstetten-Projekt lt. Forschungsjahrbuch 2011: rd. 2,4 Mio €) 2011 ein erneutes „Fracking“-Verfahren vor dem Hintergrund der Tatsache, dass bei dem Alt-Verfahren – trotz „Fracking“  kein geothermischer Erfolg erzielt werden konnte?

    b)
      Ist  dem BMU… überhaupt bekannt, dass im Rahmen des (hydrothermalen) Alt-Verfahrens bereits „Fracking“-Methoden (erfolglos) zur Anwendung kamen?

Anm.: Es erscheint daher wahrscheinlich, dass bei einem erneuten (wenn auch petrothermalen) „Fracking“-Verfahren wiederum kein Erfolg  eintritt, so dass die Frage nach dem Sinn der staatlichen Fördermittel für ein erneutes„Fracking“-Verfahren vital gestellt werden muss?

  •  „Fracking“ (= Aufreißen von Gesteinsformationen…) wird angewandt im Rahmen der 
    1. Erdöl-Findung
    2. Erdgas-Findung
    3. Geothermie-Findung

In der öffentlichen/veröffentlichten Darstellung und Debatte wird – weil Geothermie mit einem Produktionsanteil von sehr geringen unter 0,01 % an der Stromerzeugung der neuen Energien (siehe: BDEW) immer noch völlig untergeordnet beteiligt ist und daher eher nebenbei betrachtet wird – zumeist von Erdgas- und Erdöl-„Fracking“ gesprochen. Vgl. auch Stern + Augsburger Allgemeine lt. Anhang.

Die „Fracking“-Methodik wird in gleicher/ähnlicher Form auch bei der Geothermie angewandt, so dass immer eine gemeinsame Betrachtung notwendig ist. Dies gilt auch und gerade für den etwaigen erneuten „Fracking“-Standort Mauerstetten bei Kaufbeuren…

  • Fracking“  in der wissenschaftlichen Groß-Kritik… – ebenso täglich in Presse, Funk und Fernsehen und in allen anderen Medien:

Vgl. Stern Magazin Nr. 49 vom 29. 11. 12012 S. 76 ff: 

„… Angesichts der Risiken beschloss die Landesregierung NRW im September, „Fracking“-Förderung vorerst zu verbieten. Auch das Bundesumweltamt fordert strenge Auflagen: Das Verfahren solle nicht in Regionen eingesetzt werden, in denen Trinkwasser gewonnen wird. Und jede „Fracking“-Bohrstelle benötige eine Umweltverträglichkeitsprüfung. …“

 Stern-Grafik

Die Stern-Grafik (S. 90 lt. Anhang) gibt Hinweis, dass westlich von München, so auch im Allgäu, mögliche Schiefergasvorkommen vorhanden sein sollen!?

Vgl. Augsburger Allgemeine vom 1. 12. 2012, S. 6 (rechts unten)

            „… wegen der ungeklärten Umweltrisiken hat die Bundesregierung jedoch neue Erkundungsbohrungen vorerst gestoppt.“ (AZ)

 

Mitglied in der „Bürgerinitiative alternative Energiequellen“
Agenda21 ArbeitskreisKlimaschutz Kaufbeuren
Co-Sprecher
Diplom-Finanzwirt Karl Ilgenfritz
Stadtrat a. D.
Agenda21Klimaschutz-Kaufbeuren@t-online.de

www.agenda21klimaschutzkaufbeuren.wordpress.com

Kaufbeuren (Mauerstetten) - Presse-Info

aus dem Stern Magazin Nr. 49 vom 29. 11. 2012