„Keinen Stein in einen Vulkan werfen.“ (Weilheim-Wielenbach-Lichtenau)

Geothermiekraftwerk Weilheim weiterhin in der Lichtenau, nun aber auf Wielenbacher Gemeidegebiet geplant.

Lichtenau: Auch Geologin skeptisch gegenüber Großprojekt – Gemeinde Wielenbach bekommt Stellungnahme zurück

Münchner Merkur 29.12.2011 von ALFRED SCHUBERT

Wielenbach – Eine Absage hat die Gemeinde Wielenbach bekommen. Der Gemeinderat wollte seine Stellungnahme zur Geothermiebohrung auf Wielenbacher Flur in der Lichtenau (wir berichteten) vom Standort des Kraftwerkes abhängig machen. Jetzt ist der Gemeinde mitgeteilt worden, dass dies rechtlich nicht möglich sei, da die Bohrung dem Bergrecht, das Kraftwerk aber dem Baurecht unterliege. (…)

(…) Indes wurden neue Bedenken von betroffenen Anliegern der Anlage geäußert. Die in der Lichtenau wohnende Geologin Dr. Katharina Obenaus, die in der Erdölexploration in Österreich tätig war, fürchtet die Verfrachtung von Wasser in der Tiefe. Bisher sei nicht erforscht, wie sich dies langfristig auswirkt. Das Wasser werde aus einem Bereich entnommen, in dem es Verschiebungen gebe, und an einer anderen Stelle wieder eingebracht. Die Stellen, an denen die Bewegungen aufeinander treffen, würden von dem Unternehmen bewusst ausgewählt, weil dort Hohlräume zu erwarten seien, in denen sich das heiße Wasser sammle. Diese gebe es in unserer Region, weil hier die afrikanische gegen die europäische Platte schiebe. So werde in „einem bereits kritischen Bereich“ ein zusätzlicher Wasserkreislauf erzeugt, dessen Auswirkung bisher nicht bekannt sei. Obenaus: „Ich sehe die Möglichkeit, dass sich an den Schichtgrenzen aufgrund von plattentektonischen Gegebenheiten ruckartige Ausgleichsbewegungen einstellen können.“

Überlegungen zur Sicherheit hält sie für unsichere Spekulation, da es in dieser Region noch keine Erfahrungswerte gebe. Probleme müssten nicht gleich auftreten, sie könnten sich auch „zehn oder zwanzig Jahre später“ einstellen. Solange man nicht wisse, welche Wirkungen auftreten können, sollte man vorsichtig sein. Als Geologin würde sie auch „keinen Stein in einen Vulkan werfen.“ (…)

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