Schaidt – Wasserverband und Wörth legen Widerspruch ein

Die Geothermie ist und bleibt ein Thema, das die Südpfälzer bewegt. Im RHEINPFALZ-Sommercafé herrschte gestern entsprechend großer Andrang. Vor allem Vertreter der Bürgerinitiativen aus Schaidt, Freckenfeld, Steinweiler und sogar aus Haßloch fühlten Staatssekretär Alexander Schweitzer als Vertreter der Landesregierung auf den Zahn.

Er habe, so Schweitzer, die von Wissenschaftlern als leicht eingeschätzten Beben im August und September 2009 an seinem Wohnort in Billigheim-Ingenheim selbst gespürt. „Ich kann ihre Verunsicherung verstehen.“

…Den Gegnern aus Schaidt versuchte Schweitzer zu verdeutlichen, dass die Landesregierung keine andere Wahl hatte, als die Bohrungen zu genehmigen. „Wir haben intensiv gesucht, aber keine Versagensgründe gefunden. Ich weiß, dass das für sie unbefriedigend ist, aber wir mussten die Genehmigung erteilen, sonst wäre ich persönlich dafür haftbar gemacht worden.“ Und: „Wir setzen ein Gesetz um, wenn wir merken, dass wir nicht anders können.“

Mittlerweile hätten der Wasserverband und die Stadt Wörth Widerspruch eingelegt. „Und wenn es gute Gründe gibt, dann wird das Verfahren wieder auf Null gesetzt.“

Wenig Verständnis für das Verhalten der Politiker zeigten die Vertreter der Bürgerinitiativen. Ihnen leuchte nicht ein, dass das Bergrecht über alles andere gestellt werde. So sagte Mechthilde Badtke aus Schaidt, dass „dem kleinen Mann“ in einem Wasserschutzgebiet die Hände gebunden seien, das Bohren nicht erlaubt sei, dies aber für die Geothermie nun nicht gelten solle.

„Wenn ich es persönlich zu entscheiden hätte, dann wäre das Bergrecht kein Bundesrecht“, machte Schweitzer deutlich.

Rheinpfalz / Pfälzer Tageblatt, Freitag 20. August 2010
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Schaidt - Wasserverband und Wörth legen Widerspruch ein