Von der Mineralölindustrie über den Tisch gezogen

Agrosprit

“Biosprit E10” liefert keinen Beitrag zum Klimaschutz. Agrosprit-Strategie von Bundesregierung und EU ist Irreführung der Verbraucher.

Berlin: Die zunehmend an Tankstellen erhältliche neue Benzinsorte “E10” mit bis zu 10 Prozent Ethanol-Anteil liefert nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) keinen Beitrag für den Klimaschutz. “Was die Umweltbilanz betrifft ist E 10 eine Mogelpackung und ein Fall von Verbrauchertäuschung. Die Ausweitung der Ethanolproduktion aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais und die damit ausgelöste Nutzung zusätzlicher Anbauflächen für Getreide und andere Pflanzen zur Ernährung kann im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff insgesamt sogar höhere Kohlendioxid-Emissionen verursachen”, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Berlin. (…)

BUND:
http://www.bund.net/nc/bundnet/presse/pressemitteilungen

1 Brot = 2 Kilometer Reichweite
Kraftstoff vom Acker bringt Hunger und Armut.

Zudem wird der Treibhauseffekt durch Agrosprit keineswegs gestoppt. Die Auswirkungen von E10, Agrodiesel & Co sind unter Berücksichtigung aller Auswirkungen negativ für das Klima. Denn Brandrodung, Entwaldung und der Anbau in industriellem Maßstab setzen erhebliche Mengen an CO2 frei. Agrosprit ist ökologischer Wahnsinn und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Umweltinstitut München:
http://umweltinstitut.org/agro-kraftstoffe

Werden Sie aktiv: Agrosprit ist keine Lösung. Der Energiehunger in den Industrie- und Schwellenländern darf nicht zu Hunger und Armut in der Welt führen.

Fordern Sie das Ende des Beimischungszwangs von Agrosprit. Senden Sie eine Protestmail an EU-Energiekommissar Günther Oettinger, an Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Bundesverkehrsminister Peter Raumsauer.

Zum Protest an Bundesumweltminister Röttgen, Bundesverkehrsminister Ramsauer und EU-Kommissar Oettinger:
www.umweltinstitut.org/biospritprotest

Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) kommt zudem zu einem vernichtenden Urteil: Die Verarbeitung von Energiepflanzen zu Biokraftstoff sei eine besonders ineffiziente Form der Verwertung. So wächst der Druck auf Bundesumweltminister Norbert Röttgen, die Biospritstrategie der Regierung zu überdenken.

TAB – das Büro ist Teil des Karlsruher Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse. Die Stickoxyd-Emission, die durch Stickstoffdünger entsteht, verringert den Klimaschutzbeitrag zusätzlich.

Deutlich effizienter seien dagegen Strom und Wärme aus Biomasse, etwa auf Basis von Festbrennstoffen oder Biogas. Hier sieht das TAB „die besseren Einsparpotenziale bei den Treibhausgasemissionen“. Wenn der Bund auf eine möglichst hohe Energieproduktivität pro Fläche aus sei und Treibhausgase vermeiden wolle, müsse die Konsequenz laut TAB eine „stufenweise Zurücknahme der Biokraftstoffquote bis zu ihrer völligen Abschaffung sein“.
wiwo.de/politik-weltwirtschaft/biokraftstoff-ist-klimapolitischer-unfug