Tutzing und der Tratzinger

Im Januarheft 2010 der Tutzinger Nachrichten http://www.tutzinger-nachrichten.de/ konnte der Tratzinger mit seiner Darstellung der Geothermie-Verkaufs-Veranstaltung (verpackt als Tutzinger Bürgerversammlung) überzeugen.

Tutzing und der Tratzinger
Der Tratzinger und sein Spezl sind pflichtbewusste Bürger. Da ist es doch klar, dass sie zur Bürgerversammlung gehen müssen. Zuerst waren sie schon skeptisch: „In der Rotunde im TGZ, i woaß ja net. Im Wirthaussaal ist doch vui gemütlicher.“ grantelte der Spezl. „Und des mit der Geothermie, was hat denn des mit der Bürgerversammlung zu tun?“ wollte der Tratzinger wissen. „Jetzt reg dich doch net glei so auf.“ sagte der Spezl. „Geothermie ist doch ein wichtiges Thema und die Tutzinger haben ja trotzdem noch eine Viertelstunde Zeit zum Fragen!“ „Eine Viertelstunde, des geht ja überhaupts gar nicht, das hat auch der Hertlein vom Landratsamt gesagt! Des wär ja noch schöner, dann wenn wir uns vorschreiben lassen müssten, wie lang wir fragen und reden dürfen!“ Der Tratzinger wurde immer aufgeregter. „Wart halt einfach ab, was des wird. “versuchte der Spezl ihn zu beruhigen. Als die zwei dann ins TGZ marschiert sind, waren sie doch sehr angetan vom vornehmen Ambiente und der Tratzinger war beeindruckt von der Anzahl der Geothermie-Experten, die da vorn am Tisch saßen. Bis es dann endlich losgegangen ist, hat er sich einmal umgeschaut, wer so alles da war: Viele Experten, viele Gemeinderäte, viele Nachbarbürgermeister – ja und ein paar Tutzinger waren auch da. Dann hat der Bürgermeister in seiner Begrüßung gesagt: „Jetzt kommt der Rechenschaftsbericht und dann die Geothermie.“ Der Tratzinger hat es zwar nicht genau sehen können, aber wahrscheinlich ist einer von der Expertenrunde unserem Bürgermeister gescheit auf den Fuß getreten. Denn kaum war der mit der Begrüßung fertig, hat schon der erste Experte angefangen zu reden. Und dann ist einer nach dem anderen gekommen, vom Rechenschaftsbericht war keine Rede mehr. Der Spezl wollte schon anfangen zu meckern, aber der Tratzinger hat ihn zurecht gewiesen: „Das musst du doch verstehen, man kann doch die Experten und die Nachbarbürgermeister nicht so lange warten lassen auf ihren Auftritt – wegen so a paar Tutzinger.“ Den Tratzinger interessiert die Geothermie schon auch, aber auf den bequemen Stühlen und im Halbdunkel des Saals ist er dann scheinbar doch ein bisschen eingenickt. Als der Spezl ihm einen Rempler gegeben hat, ist er hochgefahren und hat die Worte „3D Seismik-Messungen“ und „Tiefenbohrungen“ oder so was Ähnliches gehört. Und weil der Tratzinger ganz vergessen hatte, dass unser Bürgermeister seine Bürgerversammlung ja im Rahmen einer Geothermie-Informationsveranstaltung abhält, hat er gemurmelt: „Geh weiter, komm, wir sind in der falschen Veranstaltung.“ Er wollte schon hoch rumpeln, aber der Spezl hat ihn festgehalten. „Na, na, wir sind schon richtig. Jetzt kann´s nicht mehr lang dauern, bis die Bürgerversammlung losgeht.“ Aber die hat der Tratzinger dann doch nicht mehr mitgekriegt, weil um die Zeit liegt er daheim schon längst auf dem Kanapee und schläft tief und fest. Und das hat er jetzt in der Rotunde auch getan. „Was hat er denn gesagt, der Bürgermeister?“ wollte er auf dem Heimweg vom Spezl wissen. „I woaß net, i glaub, irgendwia is um Geothermie gangen…“ hat der Spezl geantwortet.
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