Probleme der Re-Injektion / Pullach

Neue Reinjektions-Bohrung beim GHKW Pullach angekündigt:

“Als limitierender Faktor der bestehenden Anlage kristallisierte sich im Betrieb das schlechte Reinjektionsvermögen der bestehenden Bohrung heraus. Aus den beiden Bohrungen ließen sich zwar jeweils 50 Liter/Sekunde fördern, aber Bohrung 1 (3.300 Meter, 93,8 Grad Celsius) nahm in einem Test nach der Fertigstellung nur 20 Liter/Sekunde auf und Bohrung 2 (3.443 Meter, 107 Grad Celsius) kann jetzt im Dauerbetrieb nur 32 Liter/Sekunde aufnehmen.
Die neue Bohrung soll als Reinjektionsbohrung die Anlage ergänzen und die Leistung steigern.

Wie der Pullacher Bürgermeister Jürgen Westenthanner bekannt gab, werde auch die Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung am Geothermie-Projekt durch Zeichnung einer festverzinslichen Anleihe geprüft.”
tiefegeothermie.de/

Die limitierende Grösse ist die Re-Injektion

“Häufig werden die maximal möglichen Fördermengen in den Fokus der Betrachtungen gestellt. Beim Dublettenbetrieb ist jedoch vielmehr der Umkehrprozess, also die Reinjektion in der Regel die limitierende Größe.” so Schubert, Erdwerk. “Zwar erhält man aufgrund der Wasserabkühlung eine höhere Wasserdichte, die zu einer Erhöhung des Wasserdrucks führt was sich positiv auf die Reinjektion auswirkt. Die Transrnissivität wird dabei jedoch durch Erhöhung der stark von der Temperatur abhängigen Wasser-Viskosität erheblich negativ beeinflusst.
Dieser Sachverhalt kann je nach Rahmenbedingungen dazu führen dass die Bohrung mit den günstigeren hydraulischen Bedingungen als Renijektionsbohrung festzulegen ist.
Vor allem bei Verstromungsprojekten mit hohen Temperaturspreizungen ist diese – an und für sich nicht neue Tatsache – im Hinblick auf die Festlegung von Entnahme- und Reinjektionsbohrung von entscheidender Bedeutung.

Allgemein bleibt festzustellen, dass Schüttungsmengen bzw. Reinjektionsmengen deutlich über 100 l/s im Verhältnis zu einer noch wirtschaftlich verträglichen Druckspiegelabsenkung bzw. Reinjektionsdruck über einen längeren Zeitraum hinweg im tiefen Malm des Molassebeckens bislang im Dublettenbetrieb noch nicht erbracht wurden und daher diesbezüglich Prognosen, zumindest derzeit, ebenfalls mit einer Unsicherheit behaftet sind.
erdwerk.com//GtVTagungsbandGeothermie-in-der-Molasse2007.pdf

Förder,- und Reinjektionsbohrungen werden grundsätzlich gleichartig vorgesehen, um erst nach der Ausführung und Inproduktionssetzung der Bohrungen die genaue Festlegung hinsichtlich Förder- oder Injektionsbohrung treffen zu können.

X