Mitteilungen – GKW i.d. Pfalz

Insheim, 4. März 2010 – Geothermie-Kraftwerk Insheim /Pfalz

Das Tor steht auf, die Anlage läuft nicht. Keine Aktivitäten, neue Pumpen sind noch auf Paletten im Freien gelagert, vieles steht chaotisch herum. So stelle ich mir verlassene Goldminen vor.
Es sieht aus , als habe man die Baustelle fluchtartig verlassen.
Ein Mitarbeiter der polnischen Bohrfirma , die auch in Landau gebohrt hat, kommt aus einem Container und berichtet, dass die Anlage schon einige Zeit wegen der Probleme in Landau nicht mehr in Betrieb sei und man demnächst zur nächsten Bohrstelle bei Herxheim umziehen werde. Wann ist allerdings nicht absehbar.

Schaidt, 2. März 2010, Einwohnerversammlung – Geothermie-Kraftwerk Landau / Pfalz

Nach Worten von Herrn Lotz, GeoEnergy, bringt eine der Bohrungen in Landau nicht die gewünschte Leistung.
GeoEnergy hätte die Bohrstelle schon längst aufgegeben, so Herr Lotz.
Herr Lotz erklärte, dass nicht bewiesen sei, dass die Erderschütterungen in Landau durch das Kraftwerk ausgelöst wurden.
Dem widersprach Andreas Tschauder , Abteilungsleiter beim Landesamt für Geologie und Bergbau Mainz :“ Für uns gibt es da gar keine Diskussion zur Ursache“
Die Häufung von Erderschütterungen habe es vor dem Betrieb des Kraftwerkes dort so nicht gegeben.

Ergänzung hierzu:
Nach den Worten von Umweltstaatssekretärin Jaqueline Kraege sind sich die Fachleute einig, dass ein Zusammenhang zwischen den Erdstößen und dem Kraftwerk besteht. Offen ist laut Ministerium noch die Frage, welche maximalen Risiken aus dem künftigen Betrieb eines Geothermie-Kraftwerkes zu erwarten sind. Zur Klärung dieser Frage seien umfangreiche Erhebungen notwendig gewesen, deren Daten nun zeitaufwändig ausgewertet werden müssen. ( Rheinpfalz 3. März 2010)

Wie in der Einwohnerversammlung bekannt wurde, geht das Gerücht um, in Landau werde radioaktiv kontaminiertes Material zwischengelagert. (Mehrere Personen melden mit Folie abgedeckte Fässer ohne Kennzeichnung auf dem Kraftwerksgelände)
Die Bohrfirma GeoEnergy bezeichnet Radon als unbedenklich. Bei der Vielzahl von Erdölbohrungen in der Umgebung von Landau sei dies ja auch vorhanden und nichts besonderes. In Landau seien die Strömungsgeschwindigkeiten im Gestein sehr hoch. Dadurch werden auch mehr Partikel mitgerissen.
(Die Weltgesundheits-Organisation WHO fordert die individuellen Risiken der Personen, die in hoch belasteten Gebieten leben, schnell zu reduzieren. Radon ist nach Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland. Bisher gibt es keine Regelungen zum Schutz der Bevölkerung vor Radon.)

Anmerkungen hierzu:
In einem Vortrag über „ Geothermie in der Vorderpfalz“ bemerkt Herr Storz, dass es wichtig sei, einen geschlossen Thermalwasserkreislauf bei Geothermiekraftwerken zu realisieren. (Herr Storz, Landesamt für Geologie und Bergbau, Rheinland-Pfalz, Vortrag anlässlich der Frühjahrstagung POLLICHIA e.V. in der Uni-Landau am 7.03.10)
Am 4.02.10 war der letzte sichtbare Störfall, bei dem ein mit hohem Druck aus zwei Rohren austretender Dampf sich zu einer hochaufsteigenden Wasserdampfsäule bildete (siehe Bild)

Herr Tschauder (Landesamt für Geologie und Bergbau) wurde auch auf das Bergrecht und die Beweislastumkehr angesprochen.
Er widersprach: Es handelt sich bei der Geothermie um Bohrungen bei dem das Bergrecht nicht zur Anwendung kommt.

IG Landau, 9. März 2010, @ Werner Müller

Geschlossener Kreislauf?

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